furien des erinnerns

2020
-
staatstheater hannover

furien des erinnerns ist eine theatrale Spurensuche und eine Revue der Erinnerungen, die das Leben und Wirken von neun besonderen Künstlerinnen beleuchtet und auf die Mechanismen von Erinnern und Vergessen aufmerksam macht. Wir fragen uns, ob es eine soziale Mechanik des Vergessens gibt, die dazu führt, dass Künstlerinnen häufiger aus der Geschichte verschwinden als ihre männlichen Kollegen? Auf der Suche nach Antworten und, um dem Vergessen entgegenzutreten, geben wir streiflichtartig Einblicke in das künstlerische Schaffen von neun Frauen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert: Elsa von Freytag-Loringhoven, Phillis Wheatley, Musidora, Cilli Wang, Katharina Schratt, Loïe Fuller, Louise Dumont und Thea Alba.
Mein Bühnenraum greift die verschiedene Orte ihres künstlerischen Schaffens auf: Die Bühne, die Kneipe, die Werbung, das Fernsehen. Ein großer Altar dient der Huldigung dieser Frauen und gleichzeitig als Archiv gegen das Vergessen. Eine Lichtinstallation an der „Bar“ ist dem Mythos der performenden Baubo entlehnt.
Für die Kostüme habe ich mich an der Sportkleidung des frühen 20. Jahrhunderts orientiert, denn die „körperliche Ertüchtigung“ war damals auch ein Akt der Emanzipation. Der schwarz-glänzende Stoff mit verschiedenen weißen Streifen verbindet historische Schnitte mit einer heutigen Ästhetik. Weitere collagenhafte Kostüme sind dem jeweiligen Stil und zeitlichen Kontext der Künstler:innen entlehnt.
Regie führte die Frl. Wunder AG. Die Videoarbeit ist von Moritz Küstner.