der ursprung der welt - nach dem comic von liv strömquist

2020
-
staatstheater hannover

In der ursprung der welt begeben wir uns auf eine Reise in die Kulturgeschichte der Vulva. Basierend auf dem gleichnamigen Comic der Künstlerin und Politikwissenschaftlerin Liv Strömquist führen vier Performer:innen durch das, was es über das „sogenannte weibliche Geschlechtsorgan“, die Mythen, die medizin-historischen Eskapaden und die aktuelle Einordnung zu erfahren gibt.
Mein Bühnenraum orientiert sich an den künstlerischen Mitteln des Comics, ohne sie zu reproduzieren: Auf vier verschiedenen Prospekten wechseln sich klare schwarz-weiß Zeichnungen, historische Reproduktionen mit flächig-bunten Malereien ab. Sie sind inspiriert von den lustvollen-sinnlichen Arbeiten der Künstlerin Huguette Caland, den oft humoristischen medizinischen Zeichnungen der Renaissance und dem räumlich-comichaftem Bildaufbau mittelalterlicher Kunst.
Meine Kostüme bestehen aus einem weißen Grundkostüm mit schwarzen Linien, dass eine neue Selbstbeschreibung des Körpers durch die Performer:innen symbolisiert. Um die groteske Verzerrung des Frauenkörpers durch den männlich-medizinischen Blick nicht zu reproduzieren habe ich fragmentarische Kostümteile entwickelt, die den Blick zurückwerfen und sich einer Verkörperung durch die Spieler:innen und damit auch der Reproduktion dieses gewaltvollen Blicks verweigern. Die Aliens aus Strömquists Comic werden durch das Kostümbild gleichzeitig zu prähistorischen Göttinnenfiguren und geben unserer Erzählung auf der Bühne eine zirkuläre Zeitlichkeit.
Regie führte Franziska Autzen.